Sind Werbeanzeigen die Lösung?

von | 15. Jun 2023

Schalte doch einfach Werbeanzeigen! Dann flattern die Anfragen ganz automatisch bei dir ein!

Was meinst du: Ist das wirklich so?

Vorweg: Natürlich sind Werbeanzeigen eine valide und auch gute Strategie der Kundengewinnung. Nutzen wir ja selbst. 

Aber auch diese Strategie funktioniert nur unter bestimmten, aber wichtigen, Voraussetzungen.

Und die möchte ich dir hier mal näher bringen, damit du einordnen kannst, ob es für dich Sinn macht oder ob du wahrscheinlich nur dein Geld verbrennen wirst 😉

Wieso Werbeanzeigen NICHT IMMER Sinn machen

Im Prinzip ist das ja mehr oder weniger das Ziel eines jeden Unternehmens:

Einmal Werbung aufsetzen und sich dann einfach zurücklehnen und nur noch die Anfragen abarbeiten, die reinkommen.

Und ja: Das geht auch. Definitiv. Allerdings mit ein paar Einschränkungen – das wäre ja sonst auch zu einfach, oder? 😉

 

Also, welche Voraussetzungen müssen gegeben sein UND ab wann machen paid ads eigentlich Sinn?

  • Du hast eine Zielgruppe, die auf Facebook/instagram/Youtube unterwegs ist
  • Du machst bereits monatliche Umsätze im B2B Bereich zwischen 8-10.000 € ODER hast finanzielle Rücklagen, die du dafür einsetzen kannst
  • Du hast ein verkaufsstarkes Marketing Fundament in deinem Business, bestehend aus: Einer Website oder Landingpages, die conversion-optimiert sind sowie einen funktionierenden Verkaufsprozess, der bereits geprüft und bewährt ist

Und da diese Auflistung allein erfahrungsgemäß einige Fragen aufwirft, gehen wir hier direkt mal ins Detail:

 

Zielgruppe ist auf FB/instagram/Youtube unterwegs:

Zugegeben, dieser Punkt klingt erstmal total banal, weil er so logisch ist: Klar müssen die Leute, die du erreichen willst, auch dort online sein, wo du sie erreichen willst.

Aber glaube mir, so banal ist das gar nicht bzw. es ist nicht immer gegeben.

Bist du nämlich beispielsweise auf größere Unternehmen „spezialisiert“ (fun fact: Das ist dann keine Spezialisierung, aber das ist ein anderes Thema…), ist es recht unwahrscheinlich, dass ein relevanter Entscheidungsträger online deine Werbeanzeige sieht. Denn der ist meistens eher privat auf den socials unterwegs und wird dann nicht geschäftlich auf dich reagieren.

Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel…

Nun kann man natürlich sagen: Ja gut, wieso dann nicht LinkedIn?

Und ja: Völlig richtig, hier werden sie eher unterwegs sein. Aber eben auch nicht „durchgehend“, sondern nur zu gewissen Stichzeiten. LinkedIn ist also eher eine langfristige Angelegenheit. Die Zyklen sind hier einfach länger. Und daher bieten sich für LinkedIn andere, organische, Strategien an statt bezahlte Anzeigen.

 

Monatliche Umsätze Minimum 8-10k ODER verzichtbare Rücklagen

Wieso ist das so?

Im B2B Bereich kann es schon mal etwas dauern bis man die ersten Erfolge mit bezahlten Werbeanzeigen sieht. Es müssen in den meisten Fällen mehrere Ansatzpunkte in den Werbetexten und den Creatives (Creatives sind das Bild- oder Videomaterial, was als Anzeige ausgespielt wird, also die visuelle Anzeige) getestet werden.

Und dasselbe kann auch für die dahinter hängende Landingpage zutreffen: Auch hier wird es Optimierungsschleifen geben.

Hintergrund hier ist einfach, dass jede Zielgruppe mehrere spezifische Ziele/Wünsche/Probleme hat und wir erstmal antesten müssen welcher Blickwinkel darauf in der Kommunikation am besten funktioniert. Also mit welchem Ansatz generieren wir die beste Reaktion für uns? Was „triggert“ am besten? Sowohl inhaltlich im Werbetext als auch optisch in den Creatives.

Das führt dazu, dass in den meisten Fällen erstmal ein wenig Budget „durchgeht“ bis die Erfolge eintrudeln… Im B2B Bereich braucht man unter 100€ Tagesbudget mit bezahlten Ads eigentlich gar nicht anfangen, denn dann dauert der Erkenntnisgewinn zu Beginn einfach viel zu lang.

Und diese Testphase muss man AUSHALTEN KÖNNEN, ohne in Panik zu geraten und sich in den finanziellen Abgrund zu stürzen.

Daher die oben genannte Voraussetzung des Mindestumsatzes oder der verfügbaren Rücklagen.

Eine Ausnahme möchte ich hier aber formulieren für kreative Dienstleistungen im B2C, also Privatkundenbereich, und das trifft im Prinzip hauptsächlich auf Foto- & Videografen zu, da diese öfter mit Privatkunden arbeiten:

Hier kann man sehr wohl mit deutlich niedrigeren Tagesbudgets in einer deutlichen kürzeren Zeit sehr gute Ergebnisse erzielen (z.B. 20€ pro Tag), weswegen wir im B2C Bereich sehr gerne auf bezahlte Werbung zurückgreifen, auch wenn noch keine größeren Umsätze da sind. Hier ist das Risiko einfach deutlich kleiner und der Gewinn in kurzer Zeit umso größer.

 

Verkaufsstarkes Fundament (Landingpage, Verkaufsprozess usw.)

Einfach nur bezahlten Traffic auf irgendeine Website zu schicken wird dir absolut gar nichts bringen, selbst wenn die gewählten Creatives und Werbetexte gut sind. Also selbst wenn du Resonanz auf deine Werbung im ersten Step erhältst.

Denn: Die potenziellen Kunden kommen auf eine Landingpage/eine Website von dir und erwarten, dass sie auf dieser Seite nun das finden, was sie suchen:

Mehrwert und ein Ergebnis für sich, was sie sich wirklich wünschen. Hier kommt wieder der Punkt Zielgruppenverständnis ins Spiel: Du musst deiner Zielgruppe aus der „Seele“ sprechen können.

Schau dir hierzu gerne unseren Blogbeitrag an! Detaillierte Erklärungen wären an dieser Stelle jetzt zu viel.

Und finden sie das, was sie suchen, auf der Seite nicht und fühlen sich nicht angesprochen, sind sie genauso schnell wieder weg wie sie gekommen sind und du hast dein Geld völlig umsonst ausgegeben.

Nun hat man bei Facebook Ads beispielsweise aber auch die Möglichkeit ein Facebook eigenes Formular zu benutzen, wo die Menschen sich direkt eintragen können. Heißt, man braucht dann hier keine eigene Website. Der Funnel ist dann nämlich komplett bei Facebook abgebildet.

Diese Methode hat aber zwei entscheidende Probleme:

a) Die Anfragen, die hier rüber reinkommen werden, werden von der Qualität deutlich schlechter sein als die, die über deine Homepage kommen, weil die „Hemmschwelle“ sich einzutragen einfach viel geringer ist. Das „macht man halt eben fix“ nebenbei, wenn was gut klingt… Oft hat Facebook sogar die Kontaktdaten schon vorausgefüllt.

Da wird nur noch abgeschickt und fertig… Wir haben schon oft erlebt, dass Kontakte sich dann bei einer Kontaktaufnahme nicht mal mehr dran erinnern, dass sie sich überhaupt eingetragen haben.

Facebook versucht dieses Problem immer weiter zu fixen, in dem die Formulare mehr Inhalt bekommen, wie z.B. selbst definierte Fragen usw. Das schraubt die Qualität tatsächlich etwas hoch, es wird aber nie an die Website-Variante rankommen.

b) selbst wenn man gute Resultate mit Formulareintragungen bei Facebook erzielt, wird es niemals ausbleiben, dass die Menschen sich irgendwann trotzdem deine Website angucken.

Und auch hier möchtest du einen positiven Eindruck machen und den Leuten zu verstehen geben, dass du SIE verstehst und der richtige Ansprechpartner für sie bist.

 

Die Lösung ist also immer (und daher muss das auch zwingend Bestandteil eines soliden Fundaments sein) eine verkaufsstarke Website mit den richtigen Inhalten, die deine Zielgruppe in einen kaufbereiten Zustand versetzt.

 

Und neben der conversion-optimierten Seite, die exakt auf deine Zielgruppe passt, brauchst du natürlich einen Verkaufsprozess, mit dem du dann eingehende Anfragen auch entsprechend in zahlende Kunden verwandeln kannst.

Also kurz: kannst du nicht verkaufen und weißt nicht, wie du den Wert deiner Arbeit im Gespräch rüberbringst und Vertrauen zu deinen Kunden aufbaust, bringen dir ja alle Anfragen auf dieser Welt nichts, weil du sie nicht abschließen wirst.

Wieder Geld verschenkt.

 

Was du also brauchst, ist folgendes…

…erfüllst du die Voraussetzungen für die Schaltung von bezahlten Werbeanzeigen, dann brauchst du jetzt „nur noch“ eine Strategie für deine Creatives und die Werbetexte und das Know-How wie du diese technisch sinnvoll testest, anschließend die Daten auswertest, daraus deine Rückschlüsse ziehst und die Kampagnen immer weiter optimierst, bis sie dir gute Resultate bringen.

… erfüllst du die Voraussetzungen für die Schaltung von bezahlten Werbeanzeigen nicht, brauchst du ganz dringend ein solides Marketing Fundament für dein Business und bewährte Strategien, die dir ORGANISCH, also ohne den Einsatz von Geld, Kunden bringen.

 

Und genau das ist auch die einzig richtige Empfehlung für Kreative im B2B Bereich, die unter 10k monatlich liegen:

Organische Kundengewinnung.

Denn, wenn du noch keine 10k monatlich verdienst, hast du wahrscheinlich in der Vergangenheit immer nur versucht dich über die Qualität deiner Arbeit zu verkaufen… Wieso das ein großer Fehler ist und auch nicht funktionieren kann, erfährst du hier: 

„Wieso du dich nicht über die Qualität deiner Arbeit verkaufen kannst!“

 

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